Ausbildung zum Detektiv
Ein Detektiv, auch Privatdetektiv genannt, ist ein Ermittler, der in der Beweissicherung agiert. Hierbei erbringt er auch Beweise, die gegebenenfalls vor Gericht verwendet werden können. Seine Arbeitsmethoden beinhalten dabei beispielsweise Observationen, Befragungen, Recherchearbeiten und vieles mehr. Innerhalb Deutschlands wird durch die Bezeichnung als Privatdetektiv oftmals eine Abgrenzung zu einem Wirtschaftsdetektiv geschaffen. Ein Privatdetektiv arbeitet entweder selbstständig oder als Angestellter einer Detektei oder Anwaltskanzlei. Da ein Detektiv nur die Rechte eines normalen Bürgers hat, muss er auch in diesem rechtlichen Rahmen agieren.
Eine geregelte Ausbildung zum Detektiv gibt es nicht. Daher sind ein paar wichtige Tipps zu beachten, sollten Sie vorhaben diesen Berufsweg einzuschlagen. Generell kann zwar jeder, auch ohne jegliche Vorkenntnisse, ein Gewerbe beim Gewerbeamt anmelden, um Dienstleistungen als Detektiv anbieten zu können. Ohne Vorkenntnisse wird sich die Arbeit jedoch schnell als schwer erweisen, weshalb es ratsam ist an Fortbildungen teilzunehmen und sich innerhalb der Branche zu informieren.
Die Anforderungen
Je nachdem in welchem Einsatzgebiet ein Detektiv agiert, sind auch unterschiedliche Vorkenntnisse und Qualifikationen empfehlenswert. Allgemein sollte ein Privatdetektiv jedoch über folgende wichtige Eigenschaften verfügen:
- Körperliche Fitness: um bei Verfolgungen mithalten und sich wehren zu können; Fähigkeiten im Kampfsport im Bereich Personenschutz
- Grundlegendes Technisches Verständnis: um technische Hilfsmittel bedienen zu können
- Beobachtungs- und Auffassungsgabe: damit bei Recherchearbeiten kein wichtiges Detail entgeht
- Überlegt handeln: vor allem in Extremsituationen können so Gefahren entgegengewirkt werden
- Geduld bei Observationen: Observationen können langwierig, aber auch entscheidend für einen erfolgreichen Ausgang der Ermittlungen sein
- Sorgfältiges Arbeiten: Spuren müssen gründlich verfolgt und untersucht werden
Der berufliche Status
Als Privatdetektiv können Sie entweder als Angestellter arbeiten oder aber auch ein eigenes Gewerbe anmelden. Als Angestellter in einer Detektei bekommen Sie ein geregeltes monatliches Gehalt. Zudem sind Ihre Arbeitszeiten, sowie Ihr Urlaub und weitere wichtige Informationen durch einen Arbeitsvertrag geregelt. Melden Sie hingegen ein Gewerbe an, sind sie für Ihr eigenes Unternehmen tätig. Ihr Kundenstamm kann sich dann aus aus Privatpersonen, gewerblichen Arbeitgebern oder anderen Detekteien zusammensetzen. Die Anmeldung eines Gewerbes sollte gut durchdacht sein, da Dinge wie Lohn, Arbeitszeiten und Urlaub immer von der jeweiligen Auftragslage abhängen. Ist die Auftragslage einmal schlecht, können auch die Einnahmen ausbleiben.
Die Einsatzgebiete eines Detektivs
Ein Detektiv kann sich auf ein bestimmtes Einsatzgebiet spezialisieren oder alternativ auch ein Angebot an allen Gebieten anbieten. Bei Letzterem sollte der Detektiv allerdings auch über alle notwendigen Qualifikationen verfügen. Folgende Spezialisierungen sind möglich:
- Eine Ausbildung im Sicherheitsdienst für Personen- und Objektschutz
- Ausbildung zum Privatdetektiv mit privaten Einsatzgebieten
- Ausbildung zum Wirtschaftsdetektiv mit gewerblichen Einsatzgebieten
Je nachdem auf welche Schwerpunkte sich ein Detektiv spezialisiert, sind auch unterschiedliche Anforderungen gefragt. Diese können von körperlichen, bis hin zu kaufmännischen Fähigkeiten reichen. Die Anforderungen sind dabei vor allem von den jeweils zu leistenden Aufgaben abhängig. Wer als Wirtschaftsdetektiv für die IT-Sicherheit arbeitet, muss dabei natürlich andere Anforderungen erfüllen als ein privater Detektiv, der sich auf Personen- und Objektschutz spezialisiert hat.
Sich als Detektiv aus- und weiterbilden
Der Beruf des Privatdetektivs ist in Deutschland nicht geregelt, denn es gibt weder eine Detektiv Ausbildung noch Studiengänge, die sich mit dieser Thematik beschäftigen. Um sich das Wissen und die nötigen Fähigkeiten anzueignen, wird Fachlektüre genutzt. Aber auch Praxiserfahrungen sind sehr wichtig. Interessierte können sich für einen Fernkurs der ZAD, der Zentralstelle für die Ausbildung im Detektivgewerbe anmelden. Dort kann zwischen einem zehnmonatigen Intensivkurs, einem berufsbegleitenden Kombi-Kurs über 22 Monate oder einer Fernschulung zur Bewachungsfachkraft im Handel über 6 Monat gewählt werden.
Zudem ist es möglich, sich in einem Praktikum im Bereich der Detektivarbeit weiterzubilden. Dadurch entsteht auch die Möglichkeit einer späteren Festanstellung in der jeweiligen Detektei. Auf Detektivliste haben Sie die Möglichkeit nach einer passenden Detektei in Ihrer Stadt zu suchen. Achten Sie bei Ihrer Suche darauf, Detekteien zu finden, die auf Förderung von Nachwuchs im Bereich der Detektivarbeit Wert legen. Ein Praktikum bietet nicht nur dem Bewerber Vorteile darin Fachwissen zu erlangen, eventuell übernommen zu werden und einen leichten Einstieg in den Beruf zu erlangen. Auch das jeweilige Unternehmen profitiert von der Arbeitsleistung der Praktikanten.
Der Beruf des Detektivs
Bevor Sie sich für den Beruf des Detektivs entscheiden, sollten Sie sich über alle Bedingungen rund um den Beruf im Klaren sein. Im folgenden finden Sie alle wichtigen Informationen zum Beruf des Privatdetektivs:
- Das Gehalt: Dies hängt stark davon ab, in welcher Arbeitssituation man sich befindet und wie die jeweilige Auftragslage aussieht. Als Angestellter in einer Detektei kann das Gehalt bis zu 3500 Euro betragen. Der Vorteil liegt hier darin, dass ein festes monatliches Gehalt vorliegt. Wer in Selbstständigkeit arbeitet, muss mit stark schwankenden Einnahmen rechnen, die von der Größe des jeweiligen Unternehmens abhängig sind.
- Der Urlaub: Auch der Urlaub ist abhängig vom jeweiligen Berufsstatus. Als Freiberufler kann der Urlaub, je nach Auftragslage, geplant werden. Als Angestellter sind die Urlaubstage gesetzlich geregelt.
- Die Arbeitszeiten: Diese sind als Angestellter zwar durch einen Arbeitsvertrag geregelt, dennoch können sie durchaus flexibel ausfallen. Und auch als Freiberufler muss man sehr flexibel sein, was die Arbeitszeit betrifft.
Sich als Detektiv bewerben
Wenn Sie sich nach Abwägung aller Rahmenbedingungen sicher sind, Detektiv werden zu wollen, sollte Sie sich nun darüber klar werden, welche Anstellungsform die Richtige für Sie ist. Wollen Sie selbstständig arbeiten, darf ein gewisses Risiko nicht unterschätzt werden. In welchem Einsatzgebiet Sie tätig werden, hängt zudem von Ihrem jeweiligen Wissen ab, das Sie sich aneignen konnten. Empfehlenswert ist es, sich vor dem Berufsstart wichtige, allgemeine Fähigkeiten anzueignen und zudem an Fortbildungen teilzunehmen. Auch empfiehlt sich ein Praktikum, um erste praktische Erfahrungen sammeln zu können. Bei einem erfolgreichen Berufseinstieg kann man sich dann immer noch für die Selbstständigkeit entschieden.